Die Kirchensteuer betrifft Millionen Menschen in Deutschland – doch viele wissen wenig über ihre genaue Höhe und Berechnung.

Wer zahlt wie viel? Und warum unterscheidet sich der Beitrag je nach Bundesland?
Dieser Artikel bringt Licht ins Dunkel, erklärt die wichtigsten Grundlagen und zeigt Sparmöglichkeiten auf.

Hinweis 2026: Die Sätze und Regeln bleiben je nach Bundesland unterschiedlich; Kappungsgrenzen und „Besonderes Kirchgeld“ gelten weiterhin, Details unten.

Warum kirchensteuer wie hoch wirklich zählt

Wir wissen: Steuern, besonders die Kirchensteuer, können sich wie ein Labyrinth anfühlen. Aber die Kirchensteuer ist mehr als nur ein Abzug – sie ist ein Beitrag zu Gemeinschaft, Bildung und sozialen Projekten. Und ja, es lohnt sich, genau hinzuschauen. Die Bemessung erfolgt auf Grundlage der festgesetzten Einkommen- bzw. Lohnsteuer; bei Kapitalerträgen auf der Kapitalertragsteuer.

Was ist die Kirchensteuer überhaupt?

Als Mitglied einer anerkannten Kirche – etwa der katholischen Kirche oder evangelischen Kirche – zahlst du einen Anteil deiner Einkommensteuer an die Kirche. Diese Abgabe fördert Kindergärten, Hospize und Seelsorge. Rechtsgrundlage sind die Kirchensteuergesetze der Länder; kirchensteuerberechtigt sind Religionsgemeinschaften mit KdöR-Status.

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Wie hoch ist die Kirchensteuer? – Steuersätze je nach Bundesland

Je nach Wohnort variiert die Kirchensteuer:

In Bayern und Baden-Württemberg beträgt der Kirchensteuersatz 8 % der Einkommensteuer.

In allen anderen Bundesländern liegt er bei 9 %.

Die Höhe der Kirchensteuer hängt also direkt von deiner Einkommensteuer und dem Bundesland ab. Damit weißt du schnell: Entweder 8 % oder 9 %. Diese Sätze gelten auch 2026.

Zusätzlich gibt es je nach Land Kappungsgrenzen: Dann wird die Kirchensteuer nicht mehr mit 8 %/9 % der Einkommensteuer, sondern z. B. mit 3,0 % des zu versteuernden Einkommens begrenzt. Die Spanne liegt 2026 je nach Land typischerweise bei 2,75 % bis 4,0 %; in Bayern gibt es keine gesetzliche Kappung.

Beispielrechnung: So viel zahlst du tatsächlich

Angenommen, deine jährliche Einkommensteuer beträgt 5.000 €:

  • In Bayern zahlst du 8 % → 400 €
  • In NRW / Rheinland‑Pfalz zahlst du 9 % → 450 €

Die einfache Berechnung der Kirchensteuer zeigt klar, wie viel dir monatlich vom Einkommen abgezogen wird.

Wer darf kirchensteuer erheben?

Nur Religionsgemeinschaften, die als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt sind, dürfen Kirchensteuer erheben. Dazu zählen:

  • Katholische Kirche
  • Evangelische Kirche
  • Alt‑katholische Kirche
  • Jüdische Kultusgemeinden
  • Freireligiöse, Französische Kirche zu Berlin u. a.

Ob weitere Gemeinschaften erheben, hängt vom KdöR-Status und dem jeweiligen Landesrecht ab.

Hinweis 2026: Bei Kapitalerträgen erfolgt der Einbehalt über das Kirchensteuerabzugsmerkmal (KiStAM) automatisiert, sofern kein Sperrvermerk gesetzt ist.

Einnahmeverteilung in der Gemeinde

Etwa 86 % der Gelder fließen direkt zurück in Gemeindearbeit – etwa für Sozialarbeit, Gebäude oder kirchliche Dienste. Restlich bleibt ein Teil für Bau- oder Verwaltungskosten. Aktuelle Anteile schwanken je nach Diözese/Landeskirche und Jahr.

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Besonderes Kirchgeld: Wenn nur ein Partner Mitglied ist

Lebst du in einer Ehe, in der nur ein Ehepartner Mitglied ist, kann ein besonderes Kirchgeld anfallen. Geregelt in einigen Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, Bayern, Schleswig-Holstein:

  • Bemessung erfolgt nach dem gemeinsamen Einkommen
  • Höhe: zwischen 96 € und 3.600 €, je nach Einkommen

Das Ziel: finanzielle Gleichbehandlung zwischen Paaren mit unterschiedlich hohem Einkommen. Stand 2026: Typische Stufung beginnt ab 50.000 € gemeinsamem zvE (regionale Abweichungen möglich); konkrete Tabellen veröffentlichen die Kirchensteuerstellen.

Kirchensteuer vom Grundbesitz

Wenn du Einkünfte aus Immobilien hast (z. B. Miete, Verkauf), fällt unter Umständen eine Kirchensteuer vom Grundbesitz an. Dies trifft typischerweise in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern zu. Sie ist landesrechtlich vorgesehen, wird aber nur noch selten erhoben.

Wer muss kirchensteuer zahlen?

Kirchensteuer zahlen musst du, wenn:

  • du Mitglied einer anerkannten Kirche bist
  • du in Deutschland Einkommensteuer zahlst
  • Kapitalerträge oder Vermögenseinkommen erzielst (z. B. Zinsen, Dividenden) – dann zieht deine Bank die Steuer ein

Das passiert automatisch – du brauchst nichts weiter zu tun, außer ggf. Widerspruch einzulegen. Bei Kapitalerträgen kann ein Sperrvermerk verhindert, dass Banken das KiStAM abrufen; dann erfolgt die Abrechnung über die Steuererklärung.

Steuerliche Entlastung: Kirchensteuer absetzen

Gute Nachricht: Die gezahlte Kirchensteuer ist in voller Höhe als Sonderausgabe absetzbar. Auch das besonderes Kirchgeld zählt dazu. Sie mindert deine Steuerlast effektiv. Kappungsgrenzen können zusätzlich die effektive Belastung reduzieren.

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Kirchenaustritt: Was passiert danach?

Wenn dich das Thema belastet, kannst du den Kirchenaustritt erklären:

  • Keine Kirchensteuer mehr
  • Aber auch kein kirchlicher Segen, keine kirchliche Trauung oder seelsorgerische Betreuung
  • Mit Austritt verlierst du bestimmte Rechte – und Vorteile, die dir die Gemeinschaft bot

Denk daran: Die Entscheidung ist ernst – informiere dich in Ruhe. Der Arbeitgeber berücksichtigt den Austritt ab dem Folgemonat der amtlichen Erklärung; bis dahin einbehaltene Kirchensteuer wird ggf. erstattet.

Warum prüfen lohnt: Wo kannst du sparen?

  • Steuerklassenwechsel, Einkommen und Wohnort ändern den Abzug
  • Besonderes Kirchgeld prüfen, wenn nur ein Partner Mitglied ist
  • Immobilienbesitz bringt zusätzliche Prüfungspunkte
  • Steuererklärung: Sonderausgaben immer ansetzen!
  • Bei hohen Einkommen: Kappungsgrenze prüfen
  • Bei Kapitalerträgen: KiStAM prüfen oder Sperrvermerk erwägen.

Zahlen, Fakten, Entwicklung

Trotz sinkender Mitgliederzahlen sind die Einnahmen aus Kirchensteuer insgesamt gestiegen: 2021 flossen ca. 6,7 Mrd € allein an die katholische Kirche, knapp 6 Mrd € an die evangelische Kirche. Neuere Berichte nennen für 2023–2024 ähnliche Größenordnungen von rund 6–7 Mrd € je großer Kirche, mit Schwankungen je Konjunktur und Lohnentwicklung.

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Häufige Fragen (FAQ)

Wird Kirchensteuer auf Kapitalerträge fällig?

Ja, sie fällt ab, sobald deine Bank den Freibetrag überschreitet – meist 25 % plus Solidaritätszuschlag. Die Bank behält zusätzlich 8 % bzw. 9 % Kirchensteuer auf die Kapitalertragsteuer; Grundlage ist das KiStAM.

Kann ich die Kirchensteuer zurückbekommen?

Teilweise – im Rahmen der Sonderausgaben. Auch bei Abfindungen oder Erbschaften lohnt sich der Blick. Bei hohen Einkommen zusätzlich Kappung prüfen.

Welche Religionsgemeinschaften zahlen?

Katholische, evangelische, alt-katholische, jüdische Gemeinden, Freireligiöse und weitere. Entscheidend ist der KdöR-Status und das Landesrecht; pauschale Ausnahmen gibt es nicht.

Wie unterstützt das Erzbistum Köln seine Mitglieder mit der Kirchensteuer?

Das Erzbistum Köln nutzt die Kirchensteuer, um soziale, caritative und seelsorgerische Projekte zu finanzieren. Ein Großteil fließt in Bildung, Hilfe für Bedürftige und die Arbeit in Kirchengemeinden. Die genaue Höhe der Kirchensteuer wird dabei wie üblich berechnet – über die Einkommensteuer. Aktuelle Verteilungen variieren je nach Jahr.

Wie wird die Höhe der Kirchensteuer genau berechnet?

Die Berechnung der Kirchensteuer erfolgt auf Grundlage deiner festgesetzten Einkommensteuer. Je nach Bundesland sind das 8 % oder 9 %. Die genaue Höhe der Kirchensteuer hängt also von deinem Wohnort und deinem Einkommen ab. Kappungen zwischen 2,75 % und 4 % des zvE können die Belastung begrenzen.

Wie funktioniert die Berechnung der Kirchensteuer bei Kapitalerträgen?

Auch Kapitalerträge sind kirchensteuerpflichtig. Die Berechnung der Kirchensteuer erfolgt dabei anteilig auf die Abgeltungsteuer. Deine Bank führt sie automatisch ab – die Höhe der Kirchensteuer liegt dann bei 8 % oder 9 % der 25 %igen Kapitalertragsteuer. Sperrvermerk möglich; dann Veranlagung über die Steuererklärung.

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