Verlustrücktrag: Steuerliche Vorteile nutzen und Geld zurückbekommen
Wir wissen, dass das Steuerrecht oft kompliziert wirkt. Ein Verlustrücktrag bedeutet, dass du Verluste aus einem Steuerjahr mit Gewinnen des Vorjahres verrechnest. Dadurch kannst du bereits gezahlte Einkommensteuer teilweise oder vollständig zurückbekommen.
Diese Regelung ist in § 10d EStG festgelegt und bietet gerade in schwierigen Zeiten wie der Corona Krise wertvolle Entlastung.
Warum lohnt sich der Verlustrücktrag?
Hast du im aktuellen Jahr hohe Verluste erlitten, ist es verständlich, dass die finanzielle Lage angespannt ist. Durch den Verlustrücktrag kannst du dir sofort Liquidität sichern, statt Jahre zu warten. So verwandeln sich deine negativen Zahlen in bares Geld.
Der Effekt ist oft spürbar, besonders wenn der Rücktrag die volle Höhe deiner positiven Einkünfte im Vorjahr deckt.
Verluste richtig einordnen
Nicht jeder Verlust ist automatisch rücktragsfähig. Es müssen negative Einkünfte vorliegen, die mit positiven Einkünften verrechnet werden können. Hierbei zählen alle Einkunftsarten, von Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit über Kapitalerträgen bis hin zu Gewinnen aus Unternehmen.
Zusammenhang mit Verlustvortrag und Verlustabzug
Der Verlustrücktrag steht in einem engen Zusammenhang mit Verlustvortrag und Verlustabzug. Verluste, die nicht zurückgetragen werden, können in Folgejahren genutzt werden. Der Verlustabzug umfasst beides: Rücktrag und Vortrag. Die Verlustverrechnung erfolgt dabei nach einem klaren Schema.

Begrenzung des Verlustrücktrags
Die Begrenzung des Verlustrücktrags ist gesetzlich geregelt. Für die meisten Steuerpflichtigen gilt ein Höchstbetrag von 1 Mio Euro, bei Zusammenveranlagung von Ehegatten sogar 2 Mio Euro. In Ausnahmefällen – etwa nach dem Corona Steuerhilfegesetz – wurden diese Grenzen vorübergehend angehoben.
Schritt-für-Schritt-Antrag
Die Beantragung erfolgt über deine Steuererklärung. Du trägst die Verluste im Formular ein, die Verrechnung erfolgt automatisch. Achte darauf, ob ein Verzicht auf den Rücktrag sinnvoll ist, um ihn für Folgejahre zu nutzen.
Beispiel aus der Praxis
Angenommen, du hattest im Vorjahr Gewinne von 80.000 Euro und im aktuellen Jahr negative Einkünfte von 30.000 Euro. Durch den Verlustrücktrag wird dein Gesamtbetrag der Einkünfte im Vorjahr reduziert, und du erhältst anteilige Steuern zurück.
Besondere Fälle und Beschränkungen
Bei Einzelveranlagung und Verheirateten gelten gesonderte Regeln. Auch beschränkungen bestehen, wenn außergewöhnlichen Belastungen und sonstigen Abzugsbeträgen im Spiel sind. Verluste wirken hier vorrangig vor Sonderausgaben außergewöhnlichen Abzügen.
Verlustrücktrag in der Corona Krise
Die Corona Krise hat viele Selbstständige und Unternehmen hart getroffen. Der Gesetzgeber hat hier reagiert und den Rücktrag teilweise vereinfacht. Besonders das Jahr 2020 brachte Sonderregelungen, die schnelle Liquidität sicherten.

SpeedTax basiert auf dem ELSTER-Protokoll
SpeedTax ist ein modernes Tool zur Einkommensteuererklärung, das auf dem offiziellen ELSTER-Protokoll basiert – dem Standard für die sichere Datenübermittlung an die deutsche Finanzverwaltung. So kannst du sicher sein, dass deine Steuererklärung direkt und regelkonform beim zuständigen Finanzamt ankommt. SpeedTax zeichnet sich durch eine intuitive, benutzerfreundliche Oberfläche aus, die selbst komplexe Steuerfragen einfach verständlich macht. Anstatt komplizierte Formulare auszufüllen, wirst du Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess geführt – mit klaren Hinweisen und automatischen Hilfestellungen.
Häufige Fragen zum Verlustrücktrag
Was passiert, wenn der Verlustrücktrag nicht ausreicht?
Wenn deine Verluste größer sind als die positiven Einkünfte im Vorjahr, kann der überschüssige Teil nicht rückgetragen werden. Stattdessen wird dieser Betrag automatisch als Verlustvortrag in die Folgejahre übertragen.
Das bedeutet, dass du in den kommenden Jahren deine Steuerlast senken kannst, sobald wieder Gewinne entstehen. Diese Regelung stellt sicher, dass kein Verlust steuerlich „verloren“ geht.
Kann ich den Verlustrücktrag rückgängig machen?
Ja, du kannst im Rahmen deiner Steuererklärung ausdrücklich auf den Rücktrag verzichten. Das kann sinnvoll sein, wenn du erwartest, dass deine positiven Einkünfte in den kommenden Jahren höher sind als im Vorjahr. In diesem Fall bringt ein Verlustvortrag oft einen größeren steuerlichen Vorteil. Der Verzicht muss klar in der Erklärung angegeben werden, sonst erfolgt der Rücktrag automatisch.
Gilt der Verlustrücktrag für alle Einkunftsarten?
Der Rücktrag gilt grundsätzlich für fast alle Einkunftsarten, zum Beispiel Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit, selbstständiger Tätigkeit oder Kapitalerträgen.
Ausgenommen sind allerdings bestimmte Einkünfte, bei denen der Gesetzgeber eine Verlustverrechnung ausgeschlossen hat. Dazu gehören insbesondere Gewinne aus steuerfreien Anlagen oder Einkünfte, die mit einer Abgeltungssteuer endbesteuert wurden.
Welche Fristen muss ich beachten?
Du musst deine Steuererklärung für das Verlustjahr innerhalb der gesetzlichen Fristen einreichen. Für freiwillige Erklärungen gilt in der Regel eine Frist von vier Jahren, bei Pflichtveranlagung oft nur wenige Monate nach Jahresende.
Wenn du den Verlustrücktrag nutzen möchtest, solltest du keine unnötigen Verzögerungen riskieren, da sich spätere Korrekturen auf die Auszahlung deiner Steuererstattung auswirken können.
Kann ich den Verlustrücktrag mit Sonderausgaben kombinieren?
Ja, das ist möglich. Allerdings werden Verluste bei der Steuerberechnung vorrangig vor Sonderausgaben außergewöhnlichen Belastungen berücksichtigt. Das heißt: Erst wenn deine Verluste vollständig mit positiven Einkünften verrechnet sind, wirken sich Sonderausgaben oder andere Abzüge auf die Steuerlast aus.
Das kann dazu führen, dass einige Abzugspositionen im Verlustjahr steuerlich keinen unmittelbaren Effekt haben.
Wie hoch ist der maximale Rücktrag?
Der Rücktrag ist auf einen Betrag von 1 Mio Euro bei Einzelpersonen und 2 Mio Euro bei Zusammenveranlagung von Ehegatten begrenzt. Dieser Höchstbetrag bezieht sich auf den Gesamtbetrags der im Vorjahr erzielten Einkünfte. In Ausnahmejahren wie während der Corona Krise gab es zeitweise höhere Grenzen, um Unternehmen und Selbstständige zu entlasten.
Was ist der Vorteil gegenüber Verlustvortrag?
Der wichtigste Vorteil des Rücktrags ist die schnelle Steuererstattung. Du bekommst gezahlte Steuern aus dem Vorjahr zurück und verbesserst damit sofort deine Liquidität.
Beim Verlustvortrag musst du dagegen warten, bis in den Folgejahren Gewinne erzielt werden. Für viele Steuerpflichtige ist der Rücktrag deshalb die erste Wahl, wenn schnelle finanzielle Entlastung nötig ist.
Muss ich Belege einreichen?
Grundsätzlich musst du keine Belege mitschicken, wenn du den Verlustrücktrag beantragst. Das Finanzamt prüft deine Angaben anhand deiner Steuererklärung und der eingereichten Einnahmen und Ausgaben.
Nur wenn Unklarheiten auftreten oder besondere Positionen wie außergewöhnlichen Belastungen und sonstigen Abzugsbeträgen geltend gemacht werden, kann das Finanzamt Belege nachfordern. Es ist daher sinnvoll, alle Unterlagen geordnet aufzubewahren.